Details zur Kippe

Vorschriften, Vorschriften......

Wer glaubt, dass die Arbeit in einer Kiesgrube mit Kippe leicht ist, täuscht sich gewaltig. Nichts ist es mit "einfach hinfahren, abkippen und wieder rausfahren".....

Die Auflagen - speziell bei uns - waren sehr hoch und es gibt jede Menge Material, das nicht abgeladen werden darf, weil es verboten ist bzw. nicht in das Grundwasser gelangen darf. Die Liste der Verbotsstoffe ist sehr lang und ich möchte nicht näher darauf eingehen (Einige Beispiele sind im Ausstellungsraum zu sehen).

Jede Anlieferung muss mit einem Herkunftsnachweis dokumentiert werden, in dem die Adressdaten, die Art des Materials und auch die ursprüngliche Grundstücksverwendung (z. B. Wiese, Einfahrt usw.) aufgeführt werden müssen. Gleichzeitig muss jedes zum Abladen einfahrende Fahrzeug in einer separaten Liste geführt werden. Also auch jede Menge Papierkram, den es zu erledigen gilt.

Einige der tagtäglichen Situationen, sind auf dem Diorama dargestellt und werden auch erklärt.

Nun aber zu den Bildern:

Die Eingangskontrolle
Die Eingangskontrolle Die Ladung jedes anliefernden Fahrzeugs muss kontrolliert werden. Dies wird bei Fahrzeugen mit offener Brücke mit dem Podest durchgeführt (Ich musste immer irgendwie versuchen, am LKW hochzukommen, weil mir derartige Möglichkeiten fehlten). Einige Betriebe machen dies automatisch mit Kameraüberwachung. Eine derartige Anlage wird hier gerade aufgebaut, befindet sich aber noch im Versuchsbetrieb, wie das Transparent am Querträger zeigt. Die Verkehrsregelung erfolgt durch Ampeln (zum Teil als Sonderanfertigung) die mit einem Steuergerät aus dem Faller CarSystem betrieben werden.

Wo die Grossen abladen

Die Kippe
Die Kippe ist hier in drei Ebenen unterteilt, in denen je nach angeliefertem Material abgeladen werden darf.
Die steilen Zufahrten
Die steilen Zufahrten sind nur für schwere LKWs geeignet. Für Kleinanlieferer mit PKWs, Kombis usw. sind separate Flächen vorhanden.
Im oberen Kippbereich
Im oberen Kippbereich wird überwiegend Bauschutt angefahren und darf geringe Beimengungen von Aushub beinhalten. Rechts vorne ist ein LKW hängen geblieben. Der Fahrer gehört zu jenen Spezialisten, bei denen links immer links ist, egal wie das Fahrzeug steht. Eigentlich hätte er dort abladen müssen, wo der blaue Kippsattel steht. Und manche warten halt auch nicht, bis ein Mitarbeiter kommt.
Links und Links
Links und Links ist nicht immer das selbe und so kommt es, dass man ganz woanders hinfährt und schon hängt man fest. Der Fahrer winkt und schreit um Hilfe......
.... die in Form einer Planierraupe naht.
.... die in Form einer Planierraupe naht. Nachdem der Mitarbeiter der Grube bemerkt hat, dass der LKW an die völlig falsche Stelle fährt, hat er gleich die Raupe angeworfen und ist unterwegs, um ihn raus zu ziehen.
Nach erfolgter Kontrolle
Nach erfolgter Kontrolle fahren die Mitarbeiter mit den LKWs mit, weisen den Fahrern die entsprechenden Entladestellen zu und überwachen den Entladevorgang.
Ein Hangabrutsch
Ein Hangabrutsch ist manchmal nicht zu vermeiden, sodass ein Fangdamm aufgeschüttet werden muss. Hier wird ein Vierachser von einem Mitarbeiter eingewiesen.
Abrutsche
Abrutsche dieser Art kommen öfter mal vor. Meistens wenn es stark geregnet hat. Abhilfe schaffen Fangdämme, die ein Überlaufen verhindern. In diesem Fall wurde der Damm einfach weggeschoben.
Im unteren Bereich
Im unteren Bereich darf nur sauberes Material, wie z. B. Rotlage oder Abraum ohne Wurzel- oder Grasbeimengungen abgekippt werden. Selbst in diesem Fall muss ein Mitarbeiter anwesend sein.
Schwere Knickdumper
Schwere Knickdumper mit extremer Geländegängigkeit bringen Rotlage von der gegenüber liegenden Seite der Kiesgrube. (Mit der Airbrush lackierter Kibri-Bausatz)
Die Zusammensetzung
Die Zusammensetzung des abgeladenen Materials unterscheidet sich deutlich von dem des oberen Bereichs.

Selbstverständlich können auch Kleinanlieferer (gewerblich und privat) ihr Material hier abladen. Dafür sind separate Plätze vorhanden und hier wird ebenfalls genauso streng kontrolliert, wie bei den großen LKWs.

Kleinanlieferer

Kleinere Fahrzeuge
Kleinere Fahrzeuge werden separat kontrolliert. Die Abbildung zeigt verschiedene Anlieferer die auf die Mitarbeiter (alle in roten Jacken) warten. Links wurde eine alte Kippmulde eingegraben. Hier wird Material abgeladen, das nicht verfüllt werden darf. Wenn die Mulde voll ist, wird es mit dem Bagger im Hintergrund verladen und auf eine Deponie mit entsprechender Zulassung abtransportiert. Auch hier muss das Abladen durch einen Mitarbeiter überwacht werden.

Zurückweisungen.....

.... kommen natürlich auch vor.
.... kommen natürlich auch vor. Hier kann es unsortiertes oder Verbotsmaterial sein, das im Gesamtbereich der Kippe nicht abgeladen werden darf.
In diesem Fall
In diesem Fall handelt es sich um gemischtes Material, das aus Erdreich, Betonbrocken, Bauschutt und kiesigem Aushub besteht. Hier helfen auch Diskussionen nichts - selbst wenn es sich um einen guten Kunden handelt, der deshalb der Meinung ist, sämtliche Freiheiten zu haben. Der LKW muss mit seiner Ladung das Gelände wieder verlassen. Auch der hinzugezogene Betriebsleiter, der den Herkunftsnachweis (Pflicht) in der Hand hält, weist die Ladung zurück.

Entnahme von Proben

Die Verfüllbetriebe unterliegen strengsten Überwachungen von Behörden und es wird auch ein Institut mit einbezogen, das regelmässig Boden- und Grundwasserproben entnimmt, die dann in speziellen Labors chemisch analysiert werden.

Die Entnahme von Grundwasser erfolgt an entsprechenden Standorten, die gesondert gekennzeichnet sind. Bodenproben erfolgen in Form eines sogenannten "Schürfs", der an einer - vom Fremdüberwacher festgesetzten - zufälligen Stelle erfolgt.

Vorbereitung
Vorbereitung für eine Probennahme aus dem Grundwasser. Hier ist immer viel aufzubauen - Pumpen, Messgeräte, unzählige Flaschen und Kannen. Teilweise wird hier auch schon vor Ort ausgewertet.
Der Schürf
Der Schürf für die Bodenproben wurde diesmal im frisch aufgefüllten Material durchgeführt. Hier wurde kurz zuvor noch Kies aus dem Wasser entnommen. Der Mitarbeiter des Instituts nimmt mit einer Kelle Material von verschiedenen Stellen auf und füllt es in den Eimer hinter ihm. Selbstverständlich ist ein Mitarbeiter des Verfüllbetriebes anwesend. Auch ein Beamter des Wasserwirtschaftsamtes darf hier nicht fehlen.

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